Jens Ritter ist in Bassistenkreisen als Macher exclusiver Bässe bekannt. Nach seinen Vorgaben werden ebenfalls die Ritter SwordSteel Strings gefertigt, die mehrfache Besonderheiten gegenüber "normalen" Roundwound-Saiten aufweisen (Details dazu weiter unten).

Für registrierte Member der Community bassic.ch gibt es die RITTER SwordSteel Strings mit 25% Rabatt auf die regulären Verkaufspreise.



Kurztest im BassProfessor 2/2004:


Ritter SwordSteel Strings

Schwertstahl? Das hört sich eher nach "Highlander" an als nach Basssaiten. Doch dessen Verwendung macht auch in diesem Zusammenhang durchaus Sinn. Verglichen mit herkömmlichen Saiten weisen die Ritter-Saiten eine wesentlich glattere Oberfläche des Wicklungsdrahtes auf (Bilder aus dem Elektronenrastermikroskop belegen das). Das bedeutet, dass Schmutzpartikel sich sehr viel schlechter festsetzen und dadurch den Klang beeinflussen können. Ergo müssten diese Saiten wesentlich haltbarer sein. Ich spiele selber Elixir-Strings, die bekanntlich ob ihrer Beschichtung eine sehr hohe Lebensdauer haben. Da diese Saiten zudem noch recht verbreitet und beliebt sind, werde ich mal den Vergleich wagen.
Aufgrund der außergewöhnlichen Saitendicken (42 - 62 - 82 - 102 - 122) ist bei den Ritter-Strings etwas Einstellarbeit erforderlich. Außerdem sind die Ritters in ihrer Spannung ungewöhnlich, da die hohen Saiten weniger Zug aufweisen als die tiefen. Das dient dazu, dass beispielsweise die G-Saite weiter schwingen kann, um so einen voluminöseren Ton zu erzeugen als etwa die E­Saite, die das Volumen ja aufgrund ihres Frequenzganges ohnehin schon besitzt. Die E- und B-­Saite sind "tapered", das bedeutet, die dicken Windungen reichen nicht bis ans (Brücken)Ende. Dies hat ein freieres Schwingen und deshalb ein verlängertes Sustain der Saiten zur Folge. Selbstredend fühlen sich Drähte rauer an als die beschichteten Elixirs, jedoch nicht übermäßig. Ihr Klang ist sehr fein, und sie erscheinen in den hohen Bereichen eine Spur spritziger als meine Nanowebs. Im Mittenbereich sind sie sehr präsent, was sich speziell auf einem Fretless gut macht.
Durch die "progressive stringtension", wie es auf der Verpackung heißt (also die unterschiedliche Saitenspannung) entsteht ein unglaublich homogenes Spielgefühl - alle Saiten lassen sich gleichmäßig gut spielen. Es schlabbert nichts, auch nicht die tiefe B-Saite, die ein enormes Pfund liefert.
Ich habe am Anfang des Tests den Klang der Ritters aufgenommen, was ich jetzt, nach fast einem Monat und diversen Gigs mit gleicher Einstellung, wieder mache. Tatsächlich behalten diese Saiten ihren guten Klang über einen langen Zeitraum. In dieser Disziplin sind sie den Elixirs meiner Meinung nach nahezu ebenbürtig.
Die Preise für die einzelnen Sätze betragen 45,- € (Viersaiter), 55,- € (Fünfsaiter) und 64,- € (Sechssaiter) - somit spielen die Ritters leider auch hinsichtlich des Preises in der Oberliga mit. Da die Qualität aber allemal stimmt, lohnt sich ein Anchecken auf jeden Fall! Zu beziehen sind die Strings momentan über den Onlineshop von Jens Ritter unter www.ritter-basses.com.
 
Ove Bosch Bass Professor


Herstellerinfo:


Die neuen RITTER SwordSteel Saiten
 
Jeder Basshersteller möchte irgendwann einmal seine "eigenen" Saiten anbieten. Also entscheidet man sich für einen der wenigen großen Hersteller und lässt sich deren Saiten mit einer eigenen Verpackung produzieren.
Ich war allerdings auf der Suche nach jemandem, der mir meine definitiv eigenen Saiten mit meinen eigenen Spezifikationen wickelt.
Als ich mich für einen Produzenten entschieden hatte, fingen wir an, Saiten von Grund auf zu konstruieren. Unzählige Kombinationen aus Durchmesser, Material und Spannung wurden getestet. Zwischendurch immer wieder die neuen Prototypen an diverse Studiomusiker verteilt und gespannt auf das Ergebnis gewartet.
 
Nach ca. 2 Jahren Arbeit sind sie nun endgültig fertig: Die RITTER SWORDSTEEL STRINGS

 
MATERIAL
Die äußere Umwicklung ist aus einem speziellen hochkomprimierten Edelstahl gefertigt. Die Materialoberfläche ist im Vergleich zu anderen Saiten viel glatter und dichter. Die Poren des Stahls sind sehr klein. Der Fingerschweiß kann sich demzufolge nicht besonders gut an der Saite festsetzen. Daraus resultieren eine längere Lebensdauer und ein gleich bleibender Grundton.
Sound: Dieser Stahl besitzt durch seine Dichte einen große Dynamik und angenehme, unaufdringliche Höhen.

gute Saitenoberfläche (offizielle Fotografien von SLV Mannheim)

RITTER SWORDSTEEL Oberfläche (offizielle Fotografien von SLV Mannheim)

 
 
DURCHMESSER
Die Stärken der Saiten sind keine standardisierten Abmessungen. Nach intensivem Experimentieren mit meinem Stahl und verschiedenen Windungsstärken (insbesondere bezogen auf 34" und 35" Mensur) ergaben sich folgende Durchmesser: 122 - 102 - 82 - 62 - 42 - 32 - 22
Die H- und E-Saiten sind "getappered".
 
SAITENSPANNUNG
Die Spannung ist das Besondere an diesen Saiten. Dieser Saitensatz ist kein Traditioneller mit durchgehend harter, mittlerer oder weicher Spannung. Jede Saite hat ihre eigene speziell berechnete Spannung unter Berücksichtigung von Durchmesser und Mensur.
Die dünneren Saiten haben eine geringere Spannung und somit eine größere Amplitude, die durch mehr tiefe Frequenzen für eine optimale Angleichung an die dickeren Saiten sorgt. Außerdem lassen die Saiten sich demzufolge angenehmer bespielen. Die dickste Saite (B oder E) verfügt über die höchste Spannung, damit sie nicht "rumschwabbelt" und einen schönen Druck liefert.
Das Resultat ist ein gleichmäßiges Spielgefühl über das gesamte Griffbrett.


JA, ich will die Ritter SwordSteel Strings testen: zur Saitenaktion von Jens Ritter und bassic.ch